Camp Climate 2018 / COP 24 Katowice, Polen
von Nicolas Chapuis
Im Dezember 2018 bin ich zum vierten Mal an eine Klimakonferenz der Vereinten Nationen gefahren. Bereits in Paris, Marrakesch und Bonn durfte ich als Teil der Delegation des World YMCA an den Klimaverhandlungen dabei sein. Wie immer organisierte das World YMCA auch das «Camp Climate». Dazu wird ein Hostel gemietet und während der Zeit der Klimakonferenz als Unterkunft für Jugendliche beworben. Das Camp Climate ist dabei nicht nur ein sicherer Schlafplatz für junge Menschen, sondern noch viel mehr: In verschiedenen Workshops kann man mehr darüber lernen, was in den Klimaverhandlungen diskutiert wird oder welche Möglichkeiten es gibt, um seinen eigenen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Damit können auch junge Menschen nahe an der Klimakonferenz dran sein, ohne als Teil der Delegation Eintritt zu den Verhandlungen zu bekommen. Das World YMCA erhält nämlich «nur» zehn Akkreditierungen pro Woche für die zweiwöchige Konferenz, es hat also nicht genug Badges, um alle Bewerbungen zu berücksichtigen.
Als Delegationsmitglied ist es sozusagen Pflicht, die Unterkunft im Camp Climate zu nutzen. Ein täglicher Programmpunkt ist nämlich das «Daily Update», wo wir vom aktuellen Stand der Verhandlungen berichten. Das Ziel der der Konferenz in Katowice (COP 24) war das Fertigstellen des sogenannten Regelbuches. Dieser Text legt fest, wie das Pariser Abkommen konkret umgesetzt werden soll. Dieses Ziel konnte auch erreicht werden und die Konferenz fand einen erfolgreichen Abschluss. Damit wurde ein wichtiger Schritt in Richtung des eigentlichen Ziels gemacht, nämlich den Klimawandel aufzuhalten.
Ich selbst habe mich an der COP 24 mit einer Gruppe anderer Jugendlicher auf das Thema «Conflicts of Interests» fokussiert. Wir haben während der Konferenz ein Video erstellt und es über Twitter verbreitet, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Innert wenigen Tagen haben wir damit über 5000 Menschen erreicht: https://twitter.com/ConflictsAtCOP
Da die nächste Klimakonferenz in Chile stattfinden wird, werde ich diese von zu Hause aus verfolgen. Es ist allgemein bekannt, dass der Flugverkehr einen grossen Beitrag zum Klimawandel leistet und deshalb wäre es sehr ironisch, ausgerechnet für die Klimakonferenz einen Langstreckenflug zu machen. Ich bin froh zu wissen, dass es viele junge Menschen gibt, die sich im Kampf gegen den Klimawandel einsetzen – vor Ort an den Klimaverhandlungen aber auch zu Hause bzw. auf der Strasse bei einer Demonstration.
Anita Béguelin
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